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  • AutorenbildChristine Zwygart

Was, Wursterei?


Meine Firma wird meinen Namen tragen – das war von Anfang an klar. So will es das Gesetz, sprich das eidgenössische Amt für das Handelsregister. Aber, und das ist auch Vorschrift, so ganz alleine darf mein Name dann doch nicht stehen. Es brauche einen Zusatz, liessen die Gründungsanwälte mich wissen.


Und damit begann das Grübeln und Werweissen.



Schreiberei oder Texterei Zwygart? Tönt zu sehr nach Sekretariat.

Schreibstube Zwygart? Da wähnt man sich gleich in der Schulstube.

Atelier Zwygart? Gibts in Variationen tausendfach.

Kreation Zwygart? Da sehen die meisten eine silbernes Tablett mit Pralinés vor sich.

Wortschatz Zwygart? Das könnte man(n) falsch verstehen.

Manufaktur Zwygart? Das hätte mir auch gefallen.

Entschieden habe ich mich aber für meine Wörterei ZwygArt.


Die Anwälte fanden den Namen super und gaben grünes Licht. Also war die Sache geritzt. Und als ich freudig dem ersten Gspänli von meiner Schöpfung erzählte, fragte der doch tatsächlich: Was, Wursterei? Vielleicht habe ich genuschelt. Und künftig werde ich sicher auch mal hier oder da herumwursteln. Von dem her war der Verhörer nicht grundfalsch. Und ja, das Wort «Wörterei» steht nicht im Duden – drum will die Autokorrektur auch hartnäckig immer «Warterei» daraus machen…


Der Name ist eine Kreation, die ziemlich genau wiedergibt, wie ich meinen Job sehe. Nämlich als Handwerk. Bodenständige, authentische und grundehrliche Arbeit, wie sie auch in einer Schreinerei, Bäckerei, Zimmerei, Metzgerei, Spenglerei und Gärtnerei geleistet wird. Egal in welcher Branche – man erlernt sein Handwerk, eignet sich über die Jahre wertvolle Erfahrung an und wird dadurch immer besser. In meinem Büro bin ich umgeben von Recherchen und Textarbeiten, lasse meine Kreativität für die Kunden walten, packe für sie meinen Wortschatz in der gewünschten Tonalität aus, jongliere mit Buchstaben, Worten und Sätzen. Was man in einer Wörterei halt so macht!


PS. Und nein, ich bin keine Kunstgalerie! Das Wort «ART» steckt nun mal in meinem Namen und lächelt mich zu verführerisch an, um es nicht zu nutzen. Selbstverständlich ist meine Arbeit im weitesten Sinne auch schöpferisches Gestalten – aber hier ist vielmehr die ART und Weise gemeint, wie ich Sachen anpacke und umsetze, entsprechend meinem Naturell und meinem Charakter, meiner Eigenart und meiner Persönlichkeit. Halt eben ZwygArt.


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